Terrassenplatten reinigen

Wenn der Winter vorbei ist und die ersten Sonnenstrahlen die Luft erwärmen, beginnt die Zeit der gemütlichen Tage auf der Terrasse. Doch hier hat sich über die kalten Monate hinweg oft ziemlich viel Schmutz angesammelt. Und so steht vor dem Entspannen erst eine gründliche Putzaktion an. Doch wie reinigt man Terrassenplatten überhaupt richtig?

Besen und Wasser: ideal für leichte Verunreinigungen

Wenn Terassenplatten dreckig sind, kann man es erst mit gewöhnlichen, sanften Reinigungsmethoden versuchen.

Für alltägliche Verunreinigungen kann man zunächst mit einem Besen den gröberen Schmutz zusammenkehren. Bei weichen Natursteinen sollte ein Besen mit möglichst weichen Borsten gewählt werden, um die Terrassenplatten nicht zu verkratzen.

Im Herbst sollten herabfallende Blätter möglichst zügig entfernt werden, da diese bei ihrer Zersetzung Gerbsäuren freisetzen, die die Platten angreifen und hässliche Verfärbungen hinterlassen können. Nach dem Fegen kann man mit einem feuchten Tuch über die Platten wischen, das ausschließlich in Wasser getränkt wurde.

Wer seine Terrasse auch in den kälteren Monaten regelmäßig putzt, kommt im Frühling um eine intensive Reinigungsaktion herum. 

Schmierseife: Achtung bei Natursteinen

Häufig liest man den Tipp, Schmierseife für die Reinigung von Terrassenplatten zu verwenden. Hierzu soll die Schmierseife zuvor in einem Eimer mit warmem Wasser aufgelöst werden. Die Lösung können Sie auf Ihre Terrasse geben und kurz einwirken lassen. Anschließend lassen sich Verunreinigungen mit einem Schrubber ablösen. Sie sollten mit viel Wasser nachspülen. 

Viele Ratgeber empfehlen Schmierseife explizit für Natursteinterrassen. Gerade bei der Reinigung heller Terassenplatten aus Naturstein sollten Sie jedoch auf Schmierseife verzichten. Mit der Zeit können die Platten nachdunkeln und matt werden. Auch bei einem Schrubber mit harten Borsten ist bei Natursteinen Vorsicht geboten.

Statt Schmierseife und Schrubber sollten Sie zu einem weichen Besen und speziellem Natursteinreiniger greifen.

Essig- und Zitronenreiniger: keine Option für säureempfindliche Materialien

Essig- und Zitronenreiniger mögen zwar umweltfreundlich klingen, die Säure kann Terrassenplatten aus verschiedenen Materialien jedoch stark beschädigen. Sowohl Essig als auch Zitrone sind wirksam gegen Kalk. Das ist verführerisch, wenn man auf seiner Terrasse Kalkflecken findet.

Allerdings enthalten auch viele Terrassenplatten Kalk. Dass viele Natursteine wie zum Beispiel Marmor keine säurehaltigen Reiniger vertragen, scheint allgemein bekannt zu sein.

Jedoch findet sich im Internet häufig der Rat, Betonplatten mit Essig- oder Zitronenreinigern zu säubern. Doch diese enthalten in der Regel ebenfalls Kalk und können von den Reinigern beschädigt werden. 

Hochdruckreiniger: nicht immer die erste Wahl

Was lange Zeit als Mittel erster Wahl für Verschmutzungen jeglicher Art galt, wird heute längst nicht mehr von allen Experten für die Reinigung von Terrassenplatten empfohlen. Die Rede ist von dem Hochdruckreiniger.

Keine Frage: Hochdruckreiniger, bei denen das Wasser mit etwa 150 bar auf Terrassenplatten trifft, lösen selbst hartnäckige Verunreinigungen im Handumdrehen. Jedoch eignet sich die Reinigungsmethode mit Hochdruck nur bedingt. Die Fugen der Terrassenplatten halten dem hohen Druck oft nicht stand. Werden sie ausgeschwemmt, müssen sie anschließend neu aufgefüllt werden.

Den Aufwand, den man sich durch die Reinigung mit dem Hochdruckreiniger sparen wollte, muss man anschließend in die Reparatur der Fugen investieren.

Doch es wird mittlerweile nicht nur wegen der Fugen vom Hochdruckreiniger abgeraten. Das gilt besonders für versiegelte Terassenplatten, denn die Beschichtung kann Risse bekommen oder im schlimmsten Fall ganz abgetragen werden. Auch für die Reinigung von Terrassenplatten aus bestimmten Materialien ist die Reinigungsmethode nicht ideal.

Auf keinen Fall darf man Terassenplatten aus Travertin mit Hochdruckreiniger reinigen. Der Naturstein kann unter dem Wasserdruck leiden, da die Oberflächenstruktur der Terrassenplatten abgetragen werden kann. Selbst wenn die Auswirkungen nicht sofort sichtbar werden, kann der Hochdruckreiniger die Oberfläche aufrauen, sodass Schmutz später besser anhaftet.

Andere Natursteine reagieren ebenfalls sensibel auf den hohen Wasserdruck. Besonders harten Steinen wie Basalt, Granit oder Quarzit kann der Hochdruckreiniger hingegen nicht so schnell Schaden zufügen. Im Zweifelsfall lohnt es sich, bei Ihrem Natursteinhändler nachzufragen.

Abflammen: gefährliche Unkrautentfernung

Eines der größten Probleme bei der Reinigung von Terrassenplatten ist die Entfernung unerwünschter Pflanzen, deren Wurzeln meist tief in den Fugen sitzen.

Eine traditionelle Methode, um das Unkraut restlos zu beseitigen, ist das Abflammen. Sowohl ein Abflammgerät als auch ein Bunsenbrenner sollen sich hierfür eignen. In ungeübter Hand ist diese Methode aber ausgesprochen risikoreich. Die Flammen greifen schnell auf umstehende Möbel oder die Kleidung über.

Um Gefahren eines unkontrollierten Brands zu vermeiden, sollte man daher Fachpersonal mit dieser Aufgabe beauftragen oder auf alternative Methoden ausweichen. 

Sandstrahlen: eine optimale Vorbereitung für die Oberflächenbehandlung

Bei dem Sandstrahlverfahren werden Terrassenplatten mit einem Druckluftstrahl gereinigt, dem Sand als Strahlmittel zugesetzt wird. Das Reinigungsverfahren gilt als äußerst effektiv, sodass auch tiefgreifende Verschmutzungen entfernt werden können. Allerdings handelt es sich um ein abrasives Verfahren, das sich nicht für die Reinigung von allen Materialien handelt.

Die Oberfläche der Platten wird durch den Strahlprozess abgetragen und somit angeraut. Aus diesem Grund sollten versiegelte oder imprägnierte Terrassenplatten nicht sandgestrahlt werden, Beabsichtigt man hingegen, die alte Beschichtung durch eine neue zu ersetzen, kann das Sandstrahlen äußerst sinnvoll sein. Denn die Strahlen können die alte Beschichtung ablösen.

Durch das Anrauen der Oberfläche werden die Terrassenplatten ideal auf eine neue Beschichtung vorbereitet. Auch Holzplatten können neu lackiert werden.

Trockeneisstrahlen: die sanfte Methode

Bei der Reinigung von Terrassenplatten mit Trockeneis werden gefrorene CO2-Pellets auf die Oberfläche gestrahlt.

Die Pellets weisen eine Temperatur von etwa -79 Grad Celsius auf. Beim Auftreffen auf die Terrassenplatten werden die Verunreinigungen sofort schockgefroren. Parallel hierzu dehnt sich das CO2 um ein Vielfaches aus, da es durch den Temperaturunterschied sofort von einem festen in einen gasförmigen Aggregatzustand übergeht. Dabei werden die Schmutzpartikel förmlich aufgesprengt.

Beim Trockeneisstrahlen bleibt der Untergrund unbeschädigt, denn es handelt sich um eine nicht-abrasive Methode. Somit können auch empfindliche Natursteine von hartnäckigen Flecken oder Unkraut befreit werden. 

Fazit:

Betrachtet man die unterschiedlichen Methoden zur Reinigung von Terrassenplatten, stellt man fest, dass sich zahlreiche Verfahren nicht für alle Materialien eignen.

Besonders die Säuberung von weichen Natursteinen ist angesichts deren Empfindlichkeit gegenüber Druck und Säuren schwierig. Sofern es sich um einfache Verschmutzungen handelt, kann bei allen Terrassenplatten eine gewöhnliche Reinigung mit einem Besen und einem feuchten Tuch erfolgen.

Sofern man es jedoch mit hartnäckigen Flecken oder Unkraut zu tun hat, scheint die Trockeneisreinigung die einzige Methode zu sein, die sich für jede Art von Terrassenplatten eignet.