Motorwäsche

Eine Wäsche des Motors und des Unterbodens kann nicht nur die Lebenszeit Ihres Fahrzeugs verlängern, sondern Ihr Auto selbst an schwer erreichbaren Stellen in einem neuen Glanz erstrahlen lassen.

Allerdings ist bei der Reinigung von Motor und Unterboden so einiges zu beachten, wenn man seinem Fahrzeug nicht versehentlich schaden möchte. Für die Säuberungsarbeiten stehen verschiedene Varianten mit unterschiedlich hohen Kosten zur Auswahl.

Ist eine Motor-Wäsche sinnvoll?

Liest man Autopflege-Tipps, dann streiten sich die Spezialisten darum, ob man an seinem Fahrzeug eine Motorwäschedurchführen sollte oder nicht. Während die einen der Ansicht sind, dass das Waschen des Motors mehr Schaden anrichten kann, als es nützt, befürworten andere die Reinigung.

Die Ablehnung der Motorreinigung wird in erster Linie damit begründet, dass ein jeder Automotor ab der Produktionsstätte über einen Korrosionsschutz verfügt, der durch die Reinigung des Motors in Mitleidenschaft gezogen werden kann. 

Gerade wenn es viel regnet, werden Schmutzpartikel oft wie von selbst weggewaschen. Allerdings kann das Durchfahren schmutziger Regenpfützen auch dazu führen, dass sich das Dreckwasser erst so richtig am Unterboden des Autos verteilt und bis in die tiefsten Ecken spritzt. 

Neuerdings raten viele Experten dazu, die Motorreinigung bei bestimmten Voraussetzungen regelmäßig vorzunehmen. Dies trifft nicht nur für spezielle und besonders hartnäckige Verschmutzungen zu. Auch wenn man plant, sein Auto zu verkaufen, kann eine Motor-Wäsche sinnvoll sein. Denn ein sauberer und neu wirkender Motor kann den Wert Ihres Autos steigern. Gleiches gilt für die Wäsche des Unterbodens. 

Die Reinigung des Motors – Achtung vor Garantieverlust

Einige Autohersteller verbieten die Motorwäsche jedoch grundsätzlich. Das hat genau damit zu tun, dass die Elektronik von Kraftfahrzeugen heutzutage so empfindlich ist, dass die Produzenten hierfür keine Gewährleistung übernehmen wollen. Durch die Wäsche des Motors können der Korrosionsschutz abgetragen und schwere Schäden verursacht werden. Denn im schlimmsten Fall kann ein Auto nach der Säuberung des Motors nicht mehr anspringen.

Aber auch kleinere Schäden können durch eine Wäsche des Motors verursacht werden. So funktioniert vielleicht der CD-Player nicht mehr oder die Fenster lassen sich nicht mehr öffnen. Um ganz sicher zu gehen, dass Sie nichts an Ihrem Fahrzeug beschädigen, können Sie den Motor professionell reinigen lassen. Sollten Sie selber die Maschine sauber machen wollen, dann kommen ebenfalls unterschiedliche Möglichkeiten in Betracht. 

Unterbodenwäsche als Schutz vor Korrosion 

Im Winter und im Frühjahr kann eine Reinigung des Unterbodens dazu beitragen, vor unnötigen Korrosionsschäden zu schützen.

Wenn bei eisigen Temperaturen gestreut wird und sich das Streusalz mit dem geschmolzenen Eiswasser vermengt, genügt es, durch eine Pfütze zu fahren und das Spritzwasser verteilt sich auf dem gesamten Unterboden. Das Problem dabei ist, dass dieses salzige Spritzwasser dem Unterboden übel mitspielen kann. Durch das aggressive Salz wird Rostbildung beflügelt. Daher wird vor allem im Winter und im Frühjahr dazu geraten, jeweils eine Reinigung des Unterbodens zu realisieren.

Neuere Autos verfügen für gewöhnlich über eine so gute Versiegelung, dass mehr als diese zwei Wäschen pro Jahr nicht nötig sind.

Bei älteren Wagen lohnt sich auch eine häufigere Wäsche. Jedoch muss man sowohl bei der Wäsche des Motors als auch bei der Unterbodenreinigung einige Hinweise beachten.

Gefahren bei der Reinigung des Unterbodens in der Waschstraße

Waschanlagen werben mit immer mehr Spezialprogrammen. Auch die Wäsche des Unterbodens gehört bei einigen Programmen dazu. Diese kann jedoch unter Umständen zu Problemen führen, denn bei der Reinigung des Unterbodens wird mit hohem Druck Wasser von unten gegen den Boden des Wagens gespritzt. Dabei kann das Wasser auch mit empfindlicher Elektronik in Berührung kommen oder bewegliche Mechanikteile beschädigen. 

Sollten Sie sich dennoch auf die Waschanlage verlassen wollen, raten die Experten vom ADAC dazu, eine Vorwäsche selbst vorzunehmen. Auf diese Weise kann man den gröbsten Schmutz bereits selbst entfernen. Sollte ein harter Wasserstrahl auf die Schmutzpartikel treffen, können diese sonst wie Schmirgelpapier wirken und dem Auto Kratzer zufügen. Außerdem kommen die Maschinen aus der Waschstraße nicht bis in jeden Winkel.

Zu bestimmten Zeitpunkten im Jahr ist eine Reinigung des Unterbodens in der Waschanlage auch generell nicht ratsam. In der Waschanlage wird in der Regel Brauchwasser genutzt, das gerade in den kalten Wintermonaten oft einen hohen Salzgehalt aufweist. Statt Rost vorzubeugen, werden Korrosionsschäden somit begünstigt. Insbesondere wenn es draußen weniger als minus fünf Grad sind, sollte man komplett von einer Wäsche des Unterbodens absehen. Denn nach der Wäsche können Dichtungen und Türen einfrieren. Das kann auch den Unterboden beschädigen.

Sollten Sie also die empfohlene Wäsche im Winter durchführen, müssen Sie darauf achten, dass Sie hierfür einen Moment wählen, zu dem es über null Grad ist. Auf diese Weise vermeiden Sie auch, dass sofort wieder neues mit Streusalz vermischtes Wasser an den Unterboden Ihres Autos gelangt. 

Reinigung des Unterbodens in der Werkstatt

Autopflege-Tipps zufolge ist eine viel effektivere Möglichkeit, den Unterboden zu reinigen, der Gang zur Werkstatt, wo sich Fachpersonal manuell um Ihr Auto kümmert.

Der Vorteil im Vergleich zur Waschstraße ist, dass kein automatisches Programm abläuft, das alle Teile des Autos gleichermaßen wäscht. So werden die Stellen am Auto besonders gereinigt, die stärker verdreckt sind.

Auch lässt sich der Schlauch genau auf diejenigen Ecken richten, die beispielsweise von einer Waschanlage gar nicht erreicht würden. Aufpassen sollte man jedoch, wenn in der Werkstatt zur Reinigung mit hohem Druck gearbeitet wird. 

Öl entfernen: Werden Sie kein Umweltsünder!

Eine Wäsche des Motors sollte übrigens aus Umweltschutzgründen nicht bei Ihnen zu Hause durchgeführt werden. Wenn Sie Reste von Öl entfernen, können diese mit dem Wasser, das Sie bei der Wäsche verwenden, mit ins Grundwasser gelangen. Sie sollten eine solche Säuberung also nicht nur aus Eigenverantwortlichkeit nicht auf der Straße oder auf Ihrem Privatgrundstück durchführen. Es drohen empfindliche Strafen von bis zu 25.000 Euro. 

Allerdings besteht die Möglichkeit, das Abwasser aufzufangen und in eine Leichtflüssigkeitsabscheideranlage zu geben. Bei der Anlage, die umgangssprachlich auch als Ölabscheider bekannt ist, handelt es sich um eine Art Becken, in dem sich eine sogenannte Tauchwand befindet. Das Abwasser wird in das Becken gegossen, wobei sich Leichtflüssigkeiten – also zum Beispiel Öl – an der Oberfläche absetzen und die Tauchwand nicht passieren können. Größere Werkstätten verfügen normalerweise über eine solche Anlage, sodass die Reinigung dort möglich ist, ohne die Umwelt unnötig zu belasten. 

Außerdem gibt es eine weitere Möglichkeit sein Motoröl Umweltbewusst zu entsorgen.

Grobe Reinigung

Sollten Sie Blätter oder grobe Schmutzreste im Motor finden, können Sie diese mit der Hand selbst entfernen. Für den Motor kann es durchaus wichtig sein, dass Sie ihn von Zeit zu Zeit von grobem Schmutz befreien. Auch können Sie mit einem Mikrofasertuch den Motorblock reinigen und auf diese Weise trockenen Dreck oder Staub wegwischen. Bei weiteren Maßnahmen, insbesondere solchen, bei denen Sie Wasser und Putzmittel verwenden, ist hingegen Vorsicht geboten.

DIY: Motor selbst mit Chemikalien reinigen

Sollten Sie den Motor dennoch selbst reinigen wollen, können Sie hierfür einen speziellen Motorreiniger nutzen. Die Hersteller dieser Reinigungsmittel versprechen eine fachgerechte Reinigung, ohne die Elektronik oder andere sensible Elemente des Motors anzugreifen.

Besonders empfehlenswert für die Motorreinigung sind Kaltreiniger auf der Basis von instabilen Emulsionen. Auch hartnäckige Verschmutzungen und Ölablagerungen lassen sich mit den Reinigern beseitigen. Die meisten Motorreiniger lösen die Verschmutzungen nahezu von selbst. Dazu müssen Sie den Spezialreiniger nur gleichmäßig auftragen und eine bestimmte Zeit einwirken lassen. Je nach chemischer Zusammensetzung des Motorreinigers kann die Einwirkzeit variieren. Anschließend mit einem weichen Lappen abnehmen oder – je nach Herstellerhinweis – mit klarem Wasser nachspülen. 

Dampfdruckreiniger für den Motor? Besser nicht!

Sie wollen die Maschine sauber machen und hierfür zu einem Dampfdruckreiniger greifen? Was für den Unterboden durchaus empfehlenswert sein kann, ist bei einem Motor keine besonders gute Idee. Auch wenn man es auf einigen Expertenseiten immer wieder lesen kann: Das Motor-Waschen mithilfe von einem Dampfdruckreiniger kann zur Beschädigung von empfindlichen Bauteilen führen. Auch die Schutzbeschichtung, die die Elektronik schützt oder vor Korrosion bewahrt, kann durch den Dampfdruckreiniger beschädigt beziehungsweise entfernt werden. 

Während übrigens einige Kfz-Experten durchaus den Dampfdruck für die Unterbodenreinigung empfehlen, weisen andere die Methode für sämtliche Säuberungsarbeiten am Auto zurück. Neben dem Druck, mit dem der Strahl auf das Kraftfahrzeug einwirkt, kann außerdem vor allem im Winter der Temperaturunterschied zu Schäden führen. Sowohl Lack als auch Unterboden können angegriffen werden.

Hochdruckreiniger in Eigenregie: Achtung vor Schäden

Ebenso wie vor einem Dampfdruckreiniger muss vor dem Einsatz eines Hochdruckreinigers gewarnt werden. Auch wenn der Druck reguliert werden kann, können durch den Wasserstrahl Schäden angerichtet werden.

Abgesehen von dem zu hohen Druck, der zu Beschädigungen führen kann, besteht außerdem die Gefahr, dass das Wasser in die Elektronik oder in andere Bestandteile des Motors eindringt, die vor Wasser geschützt werden sollten. Falls Sie es dennoch riskieren und einen Hochdruckreiniger nutzen möchten, sollten Sie vor dem Einsatz des Reinigers sensible Komponenten des Innenlebens Ihres Autos abkleben. Hierzu zählen nicht nur Steuergeräte, Dichtungen und Sensoren.

Auch das Kabel am Pluspol Ihrer Autobatterie sollten Sie sicherheitshalber lösen und vor Feuchtigkeit schützen. Zum Abkleben geeignet sind feste Plastikfolien und wasserfestes Klebeband. Außerdem sollten Sie bei der Saubermachaktion nicht nur den Druck des Wasserstrahls auf ein Minimum reduzieren, sondern außerdem einen Mindestabstand einhalten. Fachleute raten zu wenigstens 60, besser noch 80 cm. 

Die Reinigung mit Trockeneis

Die Reinigung mit Trockeneis im Bereich der Motor- und Unterbodenwäsche hat sich in den vergangenen Jahren fest etablieren können, sodass auch viele Werkstätten diesen Service mittlerweile anbieten.

Bei der Trockeneisreinigung wird Trockeneis mit Niedrigdruck auf den Motor gestrahlt. Dabei treffen Trockeneispellets, die aus gepresstem CO2 bestehen, mit einer Temperatur von etwa minus 78 Grad auf die Verschmutzungen. Diese werden angesichts des Temperaturunterschieds umgehend schockgefroren. Das gefrorene CO2 wird jedoch seinerseits mit der warmen Umgebung konfrontiert und geht von einem festen direkt in einen gasförmigen Aggregatzustand über. Dabei dehnt sich das CO2 um ein Vielfaches aus und sprengt die Schmutzpartikel regelrecht ab. 

Das Trockeneisstrahlen gilt als besonders sanftes und nicht abrasives Verfahren, bei dem weder Chemikalien noch Wasser verbraucht werden. Selbst ohne jegliche Reinigungsmittel können mit den Strahlen härteste Schmutzreste entfernen.

Ein besonders positiver Effekt des Trockeneisstrahlens ist, dass Sie nicht nur künftigen Korrosionen vorbeugen, sondern auch bereits entstandenen Rost entfernen können. Die Kosten für das Trockeneisstrahlen halten sich mittlerweile auch in Grenzen, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich um eine Reinigung handelt, die Sie Ihrem Auto nur etwa zwei Mal im Jahr gönnen.

Unangenehme Erfahrung: der Duft des Marders im Auto

Wer schon einmal Besuch von einem Marder in seinem Auto hatte, weiß, dass das alles andere als angenehm ist. Marder setzen in ihren Revieren Duftmarken. Wenn Sie diese entfernen, verlieren die Tiere ihr Interesse an den Autos und ziehen weiter.

Manche Spezialisten schwören hierbei auf eine vollständige Wäsche des Motors. Andere empfehlen hingegen die Nutzung von einem sogenannten Duftmarken-Entferner, ein spezifisches Spray, das den Geruch von Mardern entfernt. Das Spray wird einfach großzügig in den Motor, auf die Kotflügel und die Motorhaube aufgetragen. Anschließend kann es mit Wasser abgewaschen werden.

Welche Argumente für die professionelle Reinigung sprechen

Mit den Varianten, die Ihnen zu Hause zur Reinigung von Motor und Unterboden zur Verfügung stehen, können Sie Ihr Fahrzeug zwar säubern, aber auch gefährden. Denn gerade die Elektronik oder bewegliche Komponenten des Motors können durch eintretende Flüssigkeiten bei der Wäsche stark beschädigt werden. Sind Sie hingegen mit Hochdruckreiniger und Motorreinigungsspray zu vorsichtig, können Sie schwer sichtbaren Dreck aus den tiefer liegenden Ecken nur schwer erreichen. 

Ein weiterer Nachteil der DIY-Wäsche zu Hause ist die Umweltbelastung, die durch die unsachgemäße Entsorgung von Abwasser entstehen kann. Wenn Sie den Unterboden, aber vor allem wenn Sie den Motor waschen, werden Sie aller Wahrscheinlichkeit nach auch Ölrückstände entfernen.

Sollten diese ins Grundwasser gelangen, verschmutzen Sie dieses langfristig. Sollten Sie bei der Reinigung Ihres Motors und des Unterbodens beobachtet werden, stehen nicht ohne Grund hohe Geldstrafen auf dem Spiel. 

Wer sich aus genannten Gründen für eine professionelle Reinigung entscheidet, ist mit dem Trockeneisstrahlen gut beraten. Der Vorteil ist nicht nur die besonders schonende und umweltfreundliche Reinigung, sondern auch, dass Sie den Motorblock reinigen und gleichzeitig Rost entfernen können.

Bei uns können Sie eine Trockeneisreinigung professionell durchführen lassen. Sprechen Sie uns an.