6 Methoden wie die Graffitientfernung erfolgreich wird und Vorbeugung

6 Methoden wie die Graffitientfernung erfolgreich wird und Vorbeugung

Ein Graffiti kommt nicht allein. Sobald das erste Graffiti an der Wand ist, kommen schnell weitere hinzu. Doch mit welcher Graffitientfernung bekommt man sie ebenso schnell wieder weg, wie sie gekommen sind? Über alle Lösungswege klären wir Sie jetzt auf.

Graffiti – die einen nennen es Kunst, die anderen Schmiererei. Eines ist jedoch sicher: Als Hausbesitzer möchte man doch gern selbst bestimmen, wie die Fassade gestaltet ist. Auch an denkmalgeschützten oder öffentlichen Gebäuden ist Graffiti mehr als ärgerlich. Aber die Farbe lässt sich auch wieder entfernen. Für die Graffitientfernung stehen unterschiedliche Methoden bereit.

Die Do-It-Yourself-Variante mit Graffitientferner

Mit speziellen Mitteln aus dem Fachhandel können Sie selbst Hand anlegen. Der Graffitientferner wird auf das Graffito aufgetragen. Nach einer gewissen Einwirkzeit quillt die Farbe auf und lässt sich mit einem Schwamm oder einer Bürste abtragen. Problematisch ist allerdings, dass in einem letzten Schritt nachgewaschen werden müsste. Da es sich aber sowohl bei der Graffiti-Farbe als auch bei dem Entferner um chemische Lösungen handelt, können die Reste leicht ins Grundwasser gelangen. Das Wasser mit den Chemieresten muss somit aufgefangen und separat entsorgt werden. Bei der Produktauswahl sollte man daher schauen, ob biologisch abbaubare Mittel erhältlich sind. Da die Lösungen in der Regel recht aggressiv sind, kann man mit dem Verfahren bei falscher Handhabung schnell Schaden am Untergrund anrichten. Nicht selten löst sich der unter dem Graffito liegende Anstrich mit ab und es muss neu gestrichen werden. Bei empfindlichen Flächen sollte also möglichst eine andere Methode gewählt werden. Obwohl die Anti-Graffiti-Mittel kostengünstig sind, steigen die Kosten für Graffitientfernung durch eventuelle Nachbehandlungen deutlich an.

Die Heißwasser-Hochdruckstrahl-Methode mit Chemikalien

Bei der Heißwasser-Hochdruckstrahl-Methode wird ähnlich wie bei der manuellen Do-It-Yourself-Variante mit einem chemischen Mittel zur Graffitientfernung gearbeitet. Die Lösung oder Paste wird zunächst auf das unerwünschte Kunstwerk aufgetragen und anschließend mit einem Wasserstrahl entfernt. Der Strahl hat hierbei einen Druck von etwa 120 bar. Die Wassertemperatur beträgt um die 80 Grad. Der Vorteil der Methode ist die Gründlichkeit, mit der das Graffito selbst aus den Poren gespült wird. Allerdings kann das Verfahren keineswegs als schonend bezeichnet werden. Einerseits kann der Untergrund beschädigt werden. Andererseits wird zwar zur Abwasserentlastung in der Regel bereits der oberflächliche Teil des Graffitientferners vorab abgenommen, die Umwelt wird dennoch erheblich durch diese Technik belastet. Das bezieht sich sowohl auf die Substanzen, die ins Grundwasser eindringen können, als auch auf den enormen Wasserverbrauch, der bei diesem Verfahren notwendig ist.

Doch Achtung: Denn wenn man auf einer Klinkerfassade strahlt, können Ausblühungen entstehen. Durch die falsche Anwendung des Verfahrens, können die Salze in den durchnässten Steinen an die Oberfläche gelangen und weiße Ablagerungen entstehen. Ist dieser Zustande erst einmal hervorgerufen, kann es bis zu vier Jahre dauern, bis sich die Salze wieder gesetzt haben und eine fachgerechte Reinigung durchgeführt werden kann.

Das Niederdruck-Feuchtstrahlverfahren

Bei dem Niederdruck-Feuchtstrahlverfahren wird ein Gemisch aus Luft und Wasser sowie eventuell einem Strahlmittel auf das Graffito gestrahlt. Je nach Oberfläche und Art des Graffitos wird der Druck angepasst. In der Regel beträgt er zwischen 0,1 und 3 bar. Auch das Strahlmittel variiert in Abhängigkeit von dem Untergrund; es stehen unterschiedliche Härtegrade und Körnungen zur Verfügung. Der Strahl muss aus mehreren Winkeln auf die Graffiti gehalten werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Der Nachteil der Methode: Bestandteile des Putzes werden hierbei freigelegt. Auch können Pigmentreste von den Spraylacken tief in die Poren eingedrungen sein, wo sie sich nicht durch die Methode ablösen lassen. Es malen sich oft deutliche Schatten auf den Wänden und Fassaden ab.

Das Verfahren mit Niederdruck-Sandstrahlen

Bei dem Sandstrahl-Verfahren wird das Graffito mit Druckluftstrahlen behandelt, die unterschiedliche Strahlmittel enthalten können. Infrage kommen zum Beispiel Granatsand, Glaspudermehl oder Schmelzkammerschlacke. In der Regel arbeiten die Firmen heutzutage mit Technologien und Materialien, die das Entstehen von Staub weitestgehend in Grenzen halten. Als Vorteil der Methode gilt, dass auch schwer erreichbare Ecken mit dem Strahl erreicht werden können. Somit gilt das Verfahren als gründlicher als die Methode mit Niedrigdruckstrahlern.

Die Methode mit Vakuumstrahlen

Bei dem Vakuumstrahl-Verfahren wird mit Unterdruck gearbeitet. Auch hier kommen wie beim Sandstrahlen Strahlmittel zum Einsatz. Allerdings unterscheidet sich das Verfahren insofern, als der Unterdruck das Strahlmittel aus dem Vorratsbehälter saugt. In der Strahllanze wird das Mittel dann beschleunigt, sodass es mit 400 km/h auf das zu entfernende Graffito trifft. Die Farbe löst sich durch den Aufprall des Granulats. Der Vorteil der Methode ist, dass es sich um ein geschlossenes System handelt, da das Strahlmittel durch einen Schlauch mittels Unterdruck automatisch wieder in den Behälter gesogen wird. Die Farbpartikel werden hierbei herausgefiltert. Hersteller von Vakuumstrahlern geben an, dass die Geräte so einfach zu bedienen sind, dass sie auch von Laien verwendet werden können. Die Vakuumstrahlen-Methode wird als minimalabrasiv beschrieben. Die Strahlen scheuern dementsprechend die Oberflächen im Vergleich zum Hochdruck- oder Sandstrahl-Verfahren nur geringfügig ab. Allerdings liegen bislang wenig Erfahrungswerte über das Verfahren vor. Für feuchte Wände und Fassaden eignet sich der Vakuumstrahler nicht.

Die Laserstrahl-Technik

Man kann ebenfalls Graffiti entfernen, indem man eine Laserstrahl-Technologie verwendet. Der Laser wird in einem winzigen Bruchteil einer Sekunde gepulst. Der Lichtstrahl trifft auf die Farbschmiererei und lässt die Farbe in kleinste Teilchen zerplatzen. Die Oberfläche wird hierbei nicht beschädigt, weswegen auch empfindliche Materialien für diese Behandlungsmethode in Betracht kommen. Ein weiterer Vorteil ist die Umweltfreundlichkeit dieser Methode: Es werden weder giftige Chemikalien verwendet noch Wasser verbraucht. Der Nachteil der Laserstrahl-Technik ist, dass sie sich eher für kleinere Schriftzüge wie sogenannte „tags“ eignet. Größere Bilder würden einen enormen Zeit- und Kostenaufwand bedeuten.

Graffitientfernung auf Klinker mit Niederdruckstrahlen2 vorher

Die Trockeneis-Methode

Bei dieser Methode wird ausschließlich Trockeneis für die Graffitientfernung verwendet, das mit einem niedrigen Druck von 0,5 bis 17,5 bar auf die zu behandelnde Fläche gestrahlt wird. Die unerwünschten Schmierereien lösen sich in erster Linie aufgrund des Kälteschocks, denn das Trockeneis weist eine Temperatur von etwa minus 80 Grad auf. Bei Trockeneis handelt es sich um CO2. Glaubt man aber jetzt, dass die Umwelt durch einen zusätzlichen CO2-Ausstoß belastet würde, so handelt es sich um einen Trugschluss. Denn es stellt lediglich ein Nebenprodukt der Industrie dar, das sozusagen wiederverwertet wird. Ein weiterer Umweltvorteil ist, das keinerlei schädliche Chemikalien verwendet werden müssen. Auch wird kein Wasser verschwendet und es entstehen keine giftigen Abgase. Im Gegensatz zu den scheuernden Verfahren oder Methoden mit Hochdruck, wird die zu behandelnde Fläche nicht in Mitleidenschaft gezogen, sodass auch empfindliche Untergründe wie Sandstein für die Graffitientfernung mit Trockeneis infrage kommen. Deswegen wird Trockeneis auch auf Denkmälern zum Entfernen von Graffiti gewählt. Selbstverständlich können aber auch weniger empfindliche Oberflächen aus Putz, Beton, Backsteinen oder Klinker mit dem Verfahren von Graffiti befreit werden. Die Kosten für die Graffitientfernung halten sich mit Trockeneis auch deswegen in Grenzen, da die Fläche kaum nachbehandelt werden muss.

Graffitientfernung auf Klinker mit Niederdruckstrahlen2 nachher

Vorbeugen

Ist das Graffiti erst einmal entfernt, können Sie weiteren Schmierereien vorbeugen. Sprayer werden durch helles Licht abgeschreckt. Manchmal reicht es schon, eine Außerlampe mit Bewegungsmelder anzubringen, um die selbsternannten Künstler in die Flucht zu schlagen. Auch eine Kamera oder Kamera-Attrappe bewirken Wunder. Das Begrünen mit Kletterpflanzen nimmt zudem den Reiz des Besprühens. Jedoch kommt dies aus stilistischen Gründen nicht für jeden infrage. Ferner sind im Handel bestimmte Präparate erhältlich, mit denen Sie eine Schutzbeschichtung auftragen können. Diese bewirkt, dass Sie eventuelle Schriftzüge oder Bilder mit speziellen Reinigern einfach wegwischen können. Die Kosten für Graffitientfernung sinken durch die Schutzbeschichtungen spürbar. Zur Auswahl stehen temporäre oder permanente Schutzschichten sowie Schutzlacke. Allerdings sind die Wände nach dem Auftrag oft nicht mehr atmungsaktiv und es kann sich Schimmel bilden. Deswegen sollte ein solcher Schritt gut überlegt sein. An empfindlichen Materialien empfiehlt es sich, auf diese Maßnahme zu verzichten.

Vergleich der Vor- und Nachteile von Methoden zur Graffitientfernung

Man kann Graffiti entfernen und muss sich keinesfalls damit abfinden. Sinnvoll ist es, möglichst schnell zu handeln. Denn ein erstes Graffito regt Nachahmer zu weiteren Schmierereien an. Außerdem dringt die Farbe mit der Zeit in immer tiefere Schichten ein. Die Graffitientfernung wird somit erschwert. Es stehen zahlreiche Methoden zur Graffitibehandlung zur Verfügung. In Abhängigkeit von dem Material der Oberfläche sind aber nicht alle Methoden geeignet. Anwendungen auf der Basis von Strahlmitteln können schnell mehr Schaden an der Wand oder Fassade anrichten, als einem lieb ist. Die Folgen sind teure Nachbehandlungen.

Bei Arbeiten am Graffiti, die man selbst durchführt, können ebenfalls unerwünschte Nebeneffekte, wie Beschädigungen an der Oberfläche, die Kosten unnötig in die Höhe treiben. Wer an die Umwelt denkt, verzichtet möglichst auf Chemikalien. Auch wassersparende Methoden sind in diesem Sinne zu empfehlen.

Selbstverständlich spielen aber nicht nur die Schonung des Untergrundes und die Nachhaltigkeit der Technik zur Graffitientfernung eine Rolle, sondern das Ergebnis soll auch stimmen. Nicht mit allen Methoden gelingt es, das Graffiti aus den Poren zu lösen. Bei zu niedrigem Druck vermag es das Feuchtstrahlverfahren beispielsweise nicht, die letzten Reste der Farbe zu lösen. Sollten Sie sich nicht auf Experimente einlassen wollen, empfehlen sich nur erprobte Verfahren, die vom Fachmann vor Ort durchgeführt werden.

Zieht man diese Überlegungen in Betracht, kommen eigentlich nur noch zwei Verfahren für die Entfernung von Graffiti infrage, die in Bezug auf das Behandlungsergebnis, die Umweltfreundlichkeit und die Schonung des Untergrundes punkten können. Die Technik mit dem Niederdruck-Sandstrahlverfahren sowie die Trockeneismethode.

Die Graffitientfernung mit Trockeneis hingegen ist kosteneffizient und bietet zahlreiche weitere Vorteile. Die Umwelt wird nicht durch Chemikalien belastet und der Untergrund wird nicht beschädigt. Selbst empfindliche Materialien können mit Trockeneis behandelt werden.

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